Ver­hand­lun­gen zur Absi­che­rung des Lehr­kräf­te­be­dar­fes


Vor dem Hin­ter­grund der dra­ma­ti­schen Situa­ti­on des Man­gels an Lehr­kräf­ten zur Absi­che­rung des Unter­rich­tes im Land Bran­den­burg im kom­men­den und den nächs­ten Schul­jah­ren for­dert die GEW Bran­den­burg die Lan­des­re­gie­rung auf, Ver­hand­lun­gen über ein Kon­zept zur Absi­che­rung der Unter­richts­ver­sor­gung und des Lehr­kräf­te­be­dar­fes auf­zu­neh­men. Es müs­sen kurz‑, mittel- und lang­fris­ti­ge Maß­nah­men zur Absi­che­rung der Unterrichts- ange­bo­te ver­han­delt und ver­ein­bart wer­den. Es muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die ange­spann­te Situa­ti­on am Lehr­kräf­te­ar­beits­markt im Land Bran­den­burg über den Zeit­raum von 15 bis 20 Jah­ren andau­ern wird.

GEW-Landeschef Fuchs heu­te in Pots­dam: „In den nächs­ten 10 Jah- ren wer­den ca. 12.500 Lehr­kräf­te aus dem akti­ven Schul­dienst aus Al- ters­grün­den aus­schei­den. Dies sind ca. 60 Pro­zent der Lehr­kräf­te. Zu- gleich stei­gen die Bedar­fe durch einen Auf­wuchs an Schü­le­rin­nen und Schü­ler wei­ter an. Es muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass die not- wen­di­gen Ein­stel­lun­gen von drin­gend benö­tig­ten Lehr­kräf­ten nicht durch die aktu­el­len Stu­di­en­an­ge­bo­te und Absol­ven­tin­nen und Absol- ven­ten abge­si­chert wer­den kön­nen. Wir lau­fen Gefahr, den verfas- sungs­ge­mä­ßen Bil­dungs­auf­trag und die Chan­cen­gleich­heit für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur Dis­po­si­ti­on zu stel­len. Schon im laufen- den Schul­jahr konn­ten nur ca. 50 Pro­zent der Neu­ein­stel­lun­gen durch voll­stän­dig aus­ge­bil­de­te Lehr­kräf­te rea­li­siert wer­den. Aktu­ell sind ca. 6500 Lehr­kräf­te mit Sei­ten­ein­stieg unbe­fris­tet in den Schu­len des Lan- des ein­ge­stellt. Die Zahl liegt wesent­lich höher, wenn die befris­te­ten Ein­stel­lun­gen ein­be­rech­net wer­den. Die Vor­schlä­ge der Stän­di­gen Wis­sen­schaft­li­chen Kom­mis­si­on der KMK sind weder geeig­net, die schwie­ri­ge Situa­ti­on im Land Bran­den­burg zu ent­span­nen, noch sind sie rea­lis­tisch umsetz­bar. Sie sind eine Pro­vo­ka­ti­on für die am Limit arbei­ten­den Leh­re­rin­nen und Leh­rer. Wir benö­ti­gen drin­gend eine Ent- las­tung für die Schu­len und nicht eine Dis­kus­si­on über wei­te­re Belas- tun­gen. Was wir brau­chen, sind ein Maß­nah­men­bün­del, wel­ches Ant- wor­ten auf die aktu­el­le Situa­ti­on gibt und zugleich belast­ba­re

Per­spek­ti­ven für die nächs­ten Jah­re sicher­stellt. Dabei müs­sen wir uns ins­be­son­de­re auf die Pri­mar­stu­fe und die Sekun­dar­stu­fe I kon- zen­trie­ren. Es ist die Auf­ga­be des Minis­ter­prä­si­den­ten, dies zu koor- dinie­ren. Ich sage aber auch deut­lich, wir haben kei­ne Zeit mehr. Zeit ist bereits genug ver­trö­delt wor­den. Und die not­wen­di­gen Verhandlun- gen fin­den nur statt, wenn es einen Ver­zicht auf eine Erhö­hung der Unter­richts­ver­pflich­tung für die Lehr­kräf­te im Land Bran­den­burg gibt. Die Vor­schlä­ge der GEW lie­gen auf dem Tisch.“

Die GEW Bran­den­burg schlägt Ver­hand­lun­gen zu fol­gen­den Schwerpunk- ten vor:

  1. Absen­kung der Arbeits­be­las­tun­gen
  2. Maß­nah­men zur Erhö­hung der Attrak­ti­vi­tät des öffent­li­chen Diens­tes im Land Bran­den­burg
  3. Maß­nah­men zur Fort- und Wei­ter­qua­li­fi­zie­rung von Lehr­kräf­ten mit Sei­ten­ein­stieg
  4. Maß­nah­men zur Absi­che­rung der bedarfs­ge­rech­ten Aus­bil­dung von Lehr­kräf­ten