PM: Neu­es Bran­den­bur­gi­sches Per­so­nal­ver­tre­tungs­ge­setz beschlos­sen


P R E S S E M I T T E I L U N G

Neu­es Bran­den­bur­gi­sches Per­so­nal­ver­tre­tungs­ge­setz beschlos­sen

GEW kon­sta­tiert Ver­bes­se­run­gen, Nach­hol­be­dar­fe bestehen aber wei­ter­hin

Pots­dam – Nach­dem der Bran­den­bur­gi­sche Land­tag am Mitt­woch das neue Bran­den­bur­gi­sche Per­so­nal­ver­tre­tungs­ge­setz (LPersVG) beschlos­sen hat, sieht der Wis­sen­schafts­be­reich in der Gewerk­schaft für Erzie­hung und Wis­sen­schaft (GEW) Bran­den­burg durch­aus Ver­bes­se­run­gen, aber auch noch gro­ße Nach­hol­be­dar­fe.

Die Ein­füh­rung eige­ner Per­so­nal­rä­te für die stu­den­ti­schen Beschäf­tig­ten an den Bran­den­bur­ger Hoch­schu­len begrü­ßen ins­be­son­de­re die Stu­die­ren­den in der GEW: „Die Ein­füh­rung eige­ner stu­den­ti­scher Per­so­nal­rä­te ist ein his­to­ri­scher Schritt. So wird end­lich nach Jahr­zehn­ten eine der größ­ten Mit­be­stim­mungs­lü­cken im öffent­li­chen Dienst geschlos­sen. Jetzt gilt es, die­se auch mit Leben zu fül­len.” so Marie Pel­zer, Spre­che­rin der Stu­die­ren­den in der GEW.

Posi­tiv bewer­tet wird auch die Aus­wei­tung der Mit­be­stim­mung durch ein Auf­wei­chen des sog. “Antrags­er­for­der­nis­ses”. Nach die­ser Son­der­aus­nah­me muss­ten Beschäf­tig­te in der Wis­sen­schaft einen Antrag stel­len, um über­haupt durch den Per­so­nal­rat ver­tre­ten zu wer­den. Dies wird nun zumin­dest für die Mit­be­stim­mung bei Abschluss des ers­ten Arbeits­ver­tra­ges abge­schafft. „Es ist eigent­lich ein Skan­dal, dass das LPersVG über­haupt sehen­den Auges sol­che Lücken in der Mit­be­stim­mung zuge­las­sen hat. Dass die­se nun zumin­dest teil­wei­se geschlos­sen wer­den, ist ein ech­ter Durch­bruch. War­um sich die Lan­des­re­gie­rung nicht dazu ent­schlie­ßen konn­te, die­sen mit­be­stim­mungs­frei­en Raum voll­um­fäng­lich abzu­schaf­fen, bleibt jedoch ein Rät­sel.”, so die Spre­che­rin der Lan­des­fach­grup­pe Hoch­schu­le und For­schung in der GEW Bran­den­burg, Susan­ne Gnä­dig.

Hin­sicht­lich der Aus­wei­tung der Mitbestimmungs- und Mit­wir­kungs­tat­be­stän­de bleibt das Gesetz hin­ter den Erwar­tun­gen zurück. Wäh­rend ande­re Bun­des­län­der inzwi­schen eine All­zu­stän­dig­keit der Per­so­nal­rä­te vor­se­hen, beschränkt das Land Bran­den­burg die Zustän­dig­kei­ten der Per­so­nal­rä­te. Eine Zusam­men­ar­beit von Per­so­nal­rat und Dienst­stel­le ist damit auch wei­ter­hin noch zu sehr von den dies­be­züg­li­chen Vor­stel­lun­gen der Dienst­stel­len­lei­tun­gen abhän­gig. In Zei­ten, in denen fort­wäh­rend Ant­wor­ten auf eine sich rapi­de wan­deln­de Arbeits­welt gefragt sind, ist die­se Ent­schei­dung wenig nach­voll­zieh­bar. 

Für Rück­fra­gen steht Ihnen zur Ver­fü­gung:

Susan­ne Gnä­dig

susanne.gnaedig@uni-potsdam.de

 ——————- 

Die Gewerk­schaft Erzie­hung und Wis­sen­schaft (GEW) Bran­den­burg ver­tritt knapp 9.000 Stu­die­ren­de, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen und ist die Bil­dungs­ge­werk­schaft im deut­schen Gewerk­schafts­bund (DGB).